Inbewusst leben

Über schlechte Tage und Erwartungen

Ganz gleich, wann ich wütend oder frustriert bin, es liegt meistens daran, dass gewisse von mir gesetzte Erwartungen nicht erfüllt werden. Ich weiß, dass Erwartungen oftmals wie geplante Enttäuschungen sind, und doch schleichen sie hier und da ein.

Ich erwarte mir gewisse Situationen, Verhalten einer bestimmten Art und Weise von Menschen, die nicht eintreffen. Ich erwarte mir einen Ausgang zu einer Diskussion, ein bestimmtes Wahlergebnis, einen guten Geschmack, wenn ich mein Mittagessen koche.

Je mehr Erwartungen wir haben, desto mehr Zeit verbringen wir damit unglücklich oder enttäuscht zu sein, sofern unser gewünschtes Ergebnis nicht eintritt.

Es ist erschöpfend. Oder ?

Anfang des Jahres setzen sich viele neue Vorsätze, die aus einem alten Ich ein neues Ich machen sollen. Aus Unzufriedenheit und mangelnder Selbstliebe werden neue Vorsätze gesetzt, die das neue Jahr zu dem besten Jahr schlecht hin machen soll.
Die Erwartungen sind um so höher, denn wieso mache ich mir überhaupt neue Vorsätze, wenn ich nicht wollen würde, dass sie eintreffen ?

Nach knapp einem Monat bemerkt man dann, dass es doch alles nicht so läuft, wie man sich das vorgenommen hat. Man ist enttäuscht.

Ich halte nichts von Vorsätzen, ich habe mir dieses Jahr auch keine gemacht, denn ich möchte wenn dann sofort was ändern. Und etwas zu erwarten nervt mich. Über mein Jahr 2019 habe ich in ’19 Ziele für 2019′ geschrieben.

Jeder Mensch hat gewisse Lebensgewohnheiten und kleine tägliche Routine-Tätigkeiten.

Vielleicht ist es einfach eine dumme Angewohnheit, etwas zu erwarten ?

Wieso kann man einen Menschen, eine Situation oder ein Erlebnis nicht so lassen, wie sie ist?

Wieso kann man nicht das Schöne in der Situation sehen, und warum möchte ich sie stattdessen so formen, wie ich es gerne hätte ?

Es dauert knapp 30 Tage alte Gewohnheiten abzuschaffen und neue zu erschaffen. Und das möchte ich jetzt machen.

Ich weiß, dass ich nicht „Nie wieder Erwartungen“ haben kann, aber weißt du was ?
Ich kann versuchen, weniger Erwartungen zu haben. Und das ist gut genug.

Wie andere mich behandeln, liegt in ihren eigenen Händen und an ihrer Persönlichkeit. Wie ich jedoch darauf antworte und reagiere, liegt nur an mir. Ich kann niemanden für mein eigenes Verhalten anklagen.

Ich habe neulich einen sehr inspirierenden Satz gelesen, der mir in dieser Lage sehr geholfen hat:

Game changer:
Live your life as if everything you wish upon someone else (whether good or bad), will actually come to you. Now watch how your life changes… you would never wish ill upon someone, and you would derive joy when someone else succeeds. What a joy it is to be alive!

Es gibt fast 8 Milliarden Menschen auf diesem Planeten und doch gibt es Tage, an denen wir uns unsere Laune und unseren Tag von einer Person ruinieren lassen. Wirklich ?

Wir erwarten etwas, wir bekommen nicht, was wir wollen. Wir sind enttäuscht. Wir stehen auf, machen weiter. Because that’s life, und sobald wir doch das haben, was wir uns zuvor gewünscht haben, verbringen wir die nächste Zeit damit, Angst zu haben, es zu verlieren.

Ich habe für mich entdeckt, dass das Problem von Erwartungen nicht die Angst vom Verlieren ist. Ebenso ist das Problem nicht in der Aufregung und Unzufriedenheit zu finden. Nein. Das Problem ist, das „Ich will.“ hinter allem.

Denn was will ich eigentlich wirklich ? Wenn ich genau darüber nachdenke, meine Gefühle und Enttäuschung für einen Moment ausschalte, merke ich, dass ich doch schon mehr als genug habe.

Fear less, explore more.
Eat less, chew more.
Whine less, smile more.
Talk less, say more.
Hate less, love more.
And good things will be yours.

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