InNachhaltig leben in Wien

Warum ich am Wochenmarkt in Wien einkaufe

Jeden Samstag morgen schnappe ich meinen Korb und meine Stofftaschen und mache mich auf den Weg zum Wochenmarkt in Wien. Es ist eine kleine Tradition, die ich bei mir eingeführt habe, die ich wahrlich sehr schätze.
Ich muss wirklich sagen, dass sich seit meinen Wochenmarkt Besuchen mein Verhältnis zu den Lebensmitteln positiv verändert hat, und ich seither viele Vorteile darin sehe.

Auf welche Märkte ich gehe, was ich kaufe, wieviel es kostet, und wie die Bedingungen für das Obst und Gemüse sind, verrate ich in folgenden Wochenmarkt Beiträgen.

Warum gehe ich zum Wochenmarkt ?

Bevor wir die Frage beantworten, auf welche Wochenmärkte ich in Wien gehe, finde ich es wichtig, zu klären, warum ich mein Obst und Gemüse auf einem Wochenmarkt einkaufe. 

Die Vorteile, die ich für mich heraus gefunden habe sind folgende:

1. // Zero Waste einkaufen, plastikfrei und ohne Verpackungen

Seit ich mich mit dem Thema Plastik, Plastikkonsum und Plastikverbrauch intensiv auseinandersetze, einen Beitrag über die Plastik Problematik geschrieben habe, und in „Weniger Plastik im Alltag“ Tipps zu einem plastikfreieren Leben gebe, ist mir klar, ich mag weniger Plastik konsumieren.
Da bei mir der größte Teil an Plastik durch die Lebensmittelverpackungen konsumiert wird, setze ich genau dort an, um meinen Müll zu reduzieren.

Und wo kann ich am besten, einfachsten und schnellsten Verpackungsfrei einkaufen ? Natürlich am Wochenmarkt. 

Daher würde ich für mich behaupten, dass mein Zero Waste Vorhaben mit der größte Grund ist, warum ich mich Samstagmorgens auf dem Weg zum Markt mache. 

2.// Weniger CO₂ Konsum

Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Es gibt ein direktes Verhältnis zwischen Lebensmitteln und Klima. Dies birgt viele großen Vor und Nachteile für uns. Einerseits beeinflussen wir durch unser Unwissen über diese Beziehung das Klima sehr negativ. Andererseits können wir durch dieses Wissen, einen großen Einfluss auf das Klima nehmen. 

So verbraucht jedes Lebensmittel bei der Herstellung, Verarbeitung, Zwischenlagerung, Kühlung und dem Transportweg enorme Mengen an CO₂. 
Doch auch diesen CO₂ kann
man bewusst verringern.

Wusstest Du, dass du mit dem Klimatarier CO2 Rechner, kann man sich den eigenen CO₂ Verbrauch von Lebensmitteln berechnen. 

Dabei geht es bei diesem CO₂ Rechner NUR um die gefahrenen Kilometer der Lastwagen, vom Hersteller und Produzenten über den Zwischenhändler in den Supermarkt. 

Dieser CO₂ Ausstoß wird bei einem Einkauf am Wochenmarkt natürlich drastisch reduziert, da dort die Wege direkter und kürzer sind.

3.// Regionalität statt Internationalität

Der CO₂ Konsum wird jedoch nicht nur durch die kürzeren Transportwege und die verkürzte Kühlungszeit reduziert, sondern auch durch die Wahl für pflanzliche Produkte.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass eine pflanzliche Ernährung gegenüber einer Tierbasierten Diät um einiges umweltbewusster und umweltfreundlicher ist.

Wenn man sich hier zusätzlich für regionale Produkte entscheidet, sprich Lebensmittel, die in der Nähe angepflanzt und geerntet werden, kann man die Treibhausgasemissionen noch weiter senken.

Daher ist es für mich besonders wichtig, nicht nur verstärkt pflanzliche unbehandelte Produkte wie Obst und Gemüse zu kaufen, sondern auch auf das Ursprungsland und den Ursprungsort der Lebensmittel zu achten. Alles, was nicht in Österreich angepflanzt wird, kommt gleich gar nicht in meinen Korb.

Zur Orientierung: 
Die CO₂-Bilanz eines Sandwiches aus 2 Scheiben Brot mit Margarine, regionalen Tomaten- und Gurkenscheiben und einer Prise Salz beträgt 140 g CO₂.

Ein Brot mit Butter, Käse und Wurst hingegen belastet die Umwelt mit 420 g CO₂.

Das Brot schlägt in beiden Fällen mit nur 40 g CO₂ zu Buche.

Entscheidend ist also, womit du es bestreichst und belegst.

Somit kann bei der Wahl der Lebensmittel einiges an CO2 eingespart werden. Dabei ist besonders wichtig darauf zu achten, dass das Obst und Gemüse regional angebaut wird. Regionalität und ökologisch angebaute pflanzliche Produkte kann die Treibhausgasemission bis zu 22% senken.
Klasse oder ?

4.// Alles Bio, oder was ?

Ob Bio für unsere eigene Gesundheit positive Aspekte mit sich bringt, oder ob es keinen Unterschied zwischen Bio oder nicht Bio für den menschlichen Körper gibt ist umstritten.
Gesund ist es aber auf jeden Fall für die Natur.
Die Bio-Produktionsweise benötigt flächenbezogen 20 bis 60% weniger Energie als konventioneller Anbau 

Beim Anbau von Gemüse und Obst kommt es früher oder später zu Aufbringung von Dünger, Stallmistlagerung oder dem Einarbeiten von Zwischenfrüchten und Kleegras. Bei diesen Prozessen wird sogenantes Lachgas ausgestoßen.

Mineralischer Stickstoffdünger, der beim Ökolandbau nicht verwendet wird, ist einer der größten Verursacher von Lachgasemissionen. 

Da dieser Dünger jedoch NUR beim konventionellen Anbau zum Einsatz kommt, wird in ökologischen Betrieben daher 40% weniger Lachgas ausgestoßen. 

Beim Ökologischen Anbau sind nicht nur die Lachgas Emissionen geringer sondern auch die CO2 Emissionen. Des Weiteren wird bei der ökologischen Bodenbewirtschaftung stets eine Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit angestrebt. Durch den höheren Humusgehalt im Boden kann mehr überschüssiger Kohlenstoff aus der Luft dauerhaft gebunden werden.

Unter dem Strich heißt es also :
Bio ist gut für die Umwelt.


Mehr Vorteile von Bio Anbau findest Du hier.

5.// Direkten Kontakt mit den Bauern

Last but not least, ist einer der größten Vorteile, den ich in einem Einkauf am Wochenmarkt sehe, der Kontakt mit den Bauern. Der direkte Kontakt mit den Verantwortlichen, den Produzenten, den Pflegern und den Ansprechpersonen für mein Obst und Gemüse. 
Es ist schön, sich bei aufkommenden Fragen einfach und direkt an die Bauern wenden zu können.

So ergaben sich an einem Samstagmorgen schon spannende Gespräche zu Saisonalität von gewissen Lebensmitteln. Ich bekam Tipps, welches Gemüse besonders gut durch den Sommer kam, welche Obstsorte heute hervorragend gut schmeckt.

Meine Oma pflegte immer folgende Aussage zu tätigen :
„Wenn du kannst, wende dich immer direkt an die Ansprechpersonen. Frage keinen Freund. Schau nicht im Internet. Les es in keinem Buch nach. Frage direkt bei der Person nach.“

Ohne Verpackung, Plastikfrei, aus biologischem Anbau, ökologisch gehandhabt, regional, saisonal und direkt vom Bauern.

Es gibt wahrlich noch viel mehr Vorteile, die ich in einem Einkauf am Wochenmarkt sehe, doch die positiven Aspekte, die sich dabei für die Umwelt ergeben, zählen bei mir am meisten.
Meiner Meinung nach fühlt es sich gut an zu wissen, das sich mit meinem Konsum etwas gutes tue.

Ich entscheide mich bewusst für die meiner Meinung nach umweltfreundlichste, natürlichste und nachhaltigste Möglichkeit Lebensmittel einzukaufen.
Ohne Verpackung, Plastikfrei, aus biologischem Anbau, ökologisch gehandhabt, regional, saisonal und direkt vom Bauern.

So mag ich es. So lieb ich es. Und so schmeckt es 100 Mal besser.

 

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