Innachhaltig leben

Über nachhaltige Landwirtschaft und dem Zurück zum Ursprung Bio Apfel

Österreichs Treibhausgasemissionen sind zum dritten Mal in Folge gestiegen. 80% der Pflanzenarten blühen früher, und Ernteausfälle werden immer häufiger. Der Klimawandel ist allgegenwärtig. Das wissen wir bereits. Desto wichtiger ist es jetzt zu handeln, statt nur zu reden.

Mai 2019 : Wurde vom Weltbiodiversitätsrat IPBES der sogenannte Weltbiodiversitätsbericht bzw. Artenvielfalsbericht veröffentlicht. Drei Jahre lang haben 150 Experten aus 50 Ländern das vorhandene Wissen zusammengetragen, fast 15.000 Quellen analysiert und 250 weitere Fachleute befragt.  Dieser Bericht besagt: Eine Million Pflanzen- und Tierarten sind vom Aussterben bedroht. Einer von vielen Gründen für dieses Artenschwinden ist konventionelle und nicht nachhaltige Landwirtschaft.

August 2019 : Ein Sonderbericht des Weltklimarats IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) verknüpft den Klimawandel mit unserer momentanen Nahrungsproduktion und kommt zu dem Schluss, dass sich nicht-nachhaltige Landwirtschaft sehr negativ auf uns, und unsere Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln auswirken könnten.

„Es gibt keine Alternative mehr zur biologischen Landwirtschaft, nur mit der nachhaltigen Landwirtschaft können wir gegen die drohende Katastrophe steuern“
– Werner Lambert

Was ist nachhaltige Landwirtschaft ?

Nun kann berechtigt die Frage aufkommen „Was ist nachhaltige Landwirtschaft und wie wird sie in Österreich gelebt ?“ 
Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, besuchte ich Anfang September den Apfel-Bio Bauernhof der Familie Teurer Schaffer in St. Ruprecht in der Steiermark, Österreich. Sie sind einer von 50 Betrieben, die in Österreich Bio-Äpfel für die Zurück Zum Ursprung Eigenmarke von HOFER pflanzt, pflegt und großzieht. Sie haben sich vor über 20 Jahren für eine nachhaltige Landwirtschaft entschieden, und erklärten mir und einigen Sinnfluencer*innen an einem wunderschönen, sonnigen Tag, was nachhaltige Landwirtschaft ausmacht. Und das alles, anhand ihres eigenen Bio-Apfel Anbaus.

→ Erhaltung der Böden:Einer der wichtigsten Faktoren in einer nachhaltigen Landwirtschaft ist die Erhaltung der Böden. Durch die steigenden Temperaturen nimmt auch die Trockenheit in den Böden zu. Es ist daher von oberster Bedeutung, den Boden, unsere Grundlagen für einen Großteil aller Nahrungsmittel, zu pflegen, schonen und nachhaltig zu behandeln.

Was macht den Zurück zum Ursprung Bio-Apfelanbau nachhaltig ?

Und genau bei der Thematik der Böden setzt Zurück zum Ursprung an. Die Bio Produkte der Marke Zurück zum Ursprung untergehen strengen Anforderungen der Prüf Nach!- Standards die hier nachgelesen werden können. Jene Standards geben strenge Produktions- und Qualitätsanforderungen vor, die weit über die gesetzliche Bio Bestimmungen hinausgehen und jährlich von unabhängigen Kontrollstellen geprüft werden.
So wird ein großer Fokus auf die Erhaltung der Böden vor allem in der Obst und Gemüseproduktion gelegt.

Bio Apfelanbau und die Erhaltung der Böden

Der Bio Apfel Anbau für die Zurück zum Ursprung Bio Äpfel unterliegt unter anderem folgenden Fakten:

  • Der Boden zwischen den Apfelbaumreihen ist begrünt (z.B. mit Wiesenpflanzen)
    Dies festigt den Boden und schützt ihn vor Austrocknung und Erosion
  • Der Boden wird nur mit Kompost und organischen BIO-Düngern gedüngt. Durch den Verzicht auf schnellverfügbare Stickstoffdünger, werden die Pflanzen nicht überdüngt, und der Stickstoff wird nicht als Lachgas frei, oder ausgewaschen. Das schont die Gewässer. 

Wusstest Du, dass…


Lachgas 300-mal so klimaschädlich wie CO2– ist ?

  • Die begrünten Flächen zwischen den Apfelbaumreihen bieten ebenso Rückzugsorte für Insekten und Tiere und erhöhen somit die Artenvielfalt bei den Apfelbauern und -bäuerinnen
  • Auf bienentoxische Sprühmittel, die bei herkömmlichen BIO Betrieben erlaubt sind, wird verzichtet

Die Zurück zum Ursprung Bio Produkte basieren auf 8 Grundwerten: Regionalität, Tierschutz, Umweltschutz, Transparenz und Fairness gegenüber Konsumenten, Lebensmittelqualität, Fairness gegenüber Bauern, Gentechnikfreiheit. Mehr Details zu den Grundwerten können hier nachgelesen werden.

Regionalität

Die Bio Äpfel leisten knapp 60 Prozent mehr Mehrwert für die Region als herkömmliche oststeirische Äpfel.

Bei der Berechnung des Mehrwertes für die Region werden vier Faktoren in Betracht gezogen:

→ Regionale Wertschöpfung: Der ökonomische Mehrwert für die Region, der durch ein Produkt erzielt wird.
→ Produkteigenschaften: Wasserverbrauch, Biodiversität, Transparenz der Herstellung usw.
→ Regionale Resilienz: Die Auswirkungen, die die Herstellung und der Vertrieb des jeweiligen Produktes auf die Nachhaltigkeit in der Region mit sich bringen.
→ betriebliche Resilienz: Die Bewertung der produzierenden Betriebe und Verarbeiter in Bezug auf sozioökonomische Kriterien der Nachhaltigkeit

Apfelanbau in Österreich

Anfang September startet die Erntezeit der Äpfel in Österreich. Bei den Apfelsorten lassen sich zwischen Sommer-, Herbst- und Winteräpfeln unterscheiden. Die Apfelernte beginnt mit der Apfelsorte Gala und endet Mitte Oktober mit dem sogenannten Topaz Apfel. Um herauszufinden, ob ein Apfel wirklich reif ist, können die Bio Bauern auf mehr als drei verschiedene Reifetests zurück greifen. Dem Brixtest, Drucktest und Stärketest.

Falls es passieren sollte, dass wir Konsumenten einen Apfelbaum sichten und uns fragen, ob die Äpfel des Baumes schon reif sind, können wir auf einen sehr einfachen Test zurückgreifen.

Apfel Ernte – Apfel Saison Kalender via WirEssenGesund.de

Der Knicktest


Wenn die ersten Früchte vom Baum fallen, kann man davon ausgehen, dass auch die anderen Äpfel reif sind. Liegen jedoch noch keine Äpfel am Boden, kann man den sogenannten Knicktest ausführen. Dafür nimmt man einen noch am Baum hängenden Apfel und dreht diesen um etwa 90 Grad zur Seite. Lässt er sich so leicht pflücken, so sollte er auch reif sein.

Apfelreihe / Foto von Tanja, Blattgrün

Transport der Bio Äpfel

Nachdem uns Bio Bauer Schaffler erklärt hat, ab wann die Äpfel denn erntereif sind, erläuterte er uns einiges über den Transport der Äpfel.

Die Zurück zum Ursprung Bio Äpfel werden von Hand geerntet und lagern dann für maximal 36 Stunden vor Ort am Bio Bauernhof. Die Äpfel werden zu einer größeren Lagerstätte (z.B. nach Puch) in Mehrweg Boxen gebracht. Durch die Verwendung von Mehrweg Boxen kann unter anderem eine große Menge an Einweg-Plastik eingespart werden. In der größeren Lagerstätte lagern die Äpfel bei 1°C, wobei ein Teil des Stromes für die Lagerung durch Photovoltaik erzeugt wird. Die Äpfel werden sortiert, und je nach Anfrage des Händlers wird eine bestimmte Menge abgepackt. Es wird immer nur die Menge an Obst abgepackt, die auch benötigt wird.

Foto von Tanja / Blattgrün

Weitere interessante Fakten zum Bio Apfelanbau in Österreich

  • Nachdem die Apfelblüte befruchtet wurde, werden die Apfelbäume mit einem Hagelnetz geschützt. Das Netzt hält durchschnittlich 20-30 Jahre und schützt den Baum vor Hagel und starkem Niederschlag.
  • Das Wasser für die Bewässerung der Baumreihen wird großteils durch Niederschlag zur Verfügung gestellt. Ebenso verwenden viele Bio Bauern das Wasser von naheliegenden eigens angelegten kleinen Teichen / Tümpeln. 
  • Ein Apfelbaum trägt ca. 50-60 Äpfel pro Saison und benötigt knapp 6 Jahre bis er diese Menge an Äpfeln trägt.

Noch mehr Impressionen

Es war ein unglaublich schöner Tag, mit jeder Menge Ereignisse. Einer Traktorfahrt, Strudelbacken, kosten von Apfelmus und Apfelcocktail. Ja sogar unseren eigenen Apfelbaum haben wir bekommen. Die Gruppe bestehend aus Justine, Jana, Astrid, Tanja, Alina und weiteren Mädels war großartig.

Foto von Tanja / Blattgrün
Foto von Tanja / Blattgrün
Foto von Tanja / Blattgrün
Foto von Tanja / Blattgrün

In freundlicher Zusammenarbeit mit HOFER.

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