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Mein Auslandssemester als Lebensmittel-und Biotechnologie Studentin der BOKU

Da ich mittlerweile bald täglich Fragen zu meinem Auslandssemester in Irland als Lebensmittel-und Biotechnologie Studentin der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien bekomme,  wird heute einmal alles detailliert und umfangreich beantwortet.

Seit Mitte Januar bin ich in meinem Auslandssemester in Irland, genauer gesagt in Cork. Nun sind von den so langscheinenden 6 Monaten schon 3 vorbei. Halbzeit also. Und ich muss hier den -eigentlich langweiligen und nervigen Ausspruch – mit „Die Zeit vergeht viel zu schnell“ unterbringen. Denn die Zeit vergeht hier wirklich viel zu schnell. Die Wochentage werden mit Uni Besuchen, gemeinsamem Mittagspausen, und Abendaktivitäten verbracht. Am Wochenende geht es dann aus der kleinen, aber für irische Verhältnisse große Stadt, Cork raus auf die Felder, Berge, zu den Seen und zum Meer.

Aber wie fing alles überhaupt an, und wie sieht das organisatorische Spektakel hinter solch einem Auslandssemester aus ?
Hier sind alle Antworten zu den von euch meist gestellten Fragen. Aufgrund der enormen Länge werde ich hier nur auf den organisatorischen Teil ohne den finanziellen Aspekt dahinter eingehen. Bezüglich der Kosten etc. folgt eventuell ein extra Beitrag.

 

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Wann wusstest Du,
dass Du in’s Ausland möchtest ?

Wie in meinem Beitrag „6 Monate weg.“ schon erwähnt, war es bei mir nie eine Frage, ob ich in’s Ausland gehe, sondern eher wann. Seit meinem jungen Erwachsenenalter, stieg mein Interesse für neue Länder, neue Kulturen und neue Sitten enorm. Es ist ein inneres, tiefes Verlangen mich mit dem notwendigsten Gepäck auf den Weg zu machen, zu reisen, und die Welt und ihre unterschiedlichen Facetten und Gesichter zu entdecken und genießen.

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Wo hast du angefangen zu planen ?
die ersten Schritte:

 

Nachdem die Entscheidung gefällt wurde, wirklich ein Semester bzw. 1/2 Jahr in einem anderen Land zu verbringen, wurde mir klar, wie viel Arbeit davor noch anstand. Aber dabei handelte es sich definitiv um Arbeit, die mit einem Grinsen und Lächeln auf den Lippen erledigt wurde. 🙂

1. Schritt: Auswahl der Studienstadt:

Als erstes muss einem jedoch erst einmal klar sein, wohin man überhaupt will. Die Auswahl der Studienstadt ist ausschlaggebend, und wohl mit einer der wichtigsten Punkte für das Auslandsemester an sich, und sollte daher möglichst gut überlegt sein. Für mich war die Sprache im jeweiligen Land der tonangebende Grund, und so entschied ich mich für englisch-sprachige Länder.

Sofern man ein Auslandssemester mit einem finanziellen Unterstützung wie Erasmus+ absolvieren möchte, muss man bei der Bewerbung sowieso bis zu 3 Städte angeben. So war es bei mir Galway (Irland), Cork (Irland) und London (UK).

Einen genauen Überblick über alle Partneruniversitäten die mit Erasmus+ als BOKU Student möglich sind, also alle Partneruniversitäten der BOKU sind hier gelistet.
Je nach deinem momentanen Zeitpunkt im Studium müssen das Studienjahr, die Studienrichtung, und das Austauschprogramm eingegeben werden. Das könnte zum Beispiel wie folgt ausschauen:

Studienjahr 2017/2018
Art der Bewerbung Outgoing
Studienrichtung Lebensmittel und Biotechnologie (Bachelor 217)
Art der Person Studierende / Praktikanten
Studienniveau Bachelor
Austauschprogramm Erasmus SMS
Heimathochschule Universität für Bodenkultur Wien

Screenshot der Erasmus + Partneruniversitäten der BOKU 2017/2018

Sobald die roten Punkte auf der linken Seite grün werden, ist eine Bewerbung an der jeweiligen Universität als BOKU Student möglich.

2. Schritt: Die Bewerbung an der Partneruniversität

Sofern nun die Partneruniversität ausgewählt wurde, hieß es natürlich Bewerbung schreiben ! Beim Erasmus+ Programm müssen einige Dokumente besorgt und eingereicht werden.Wie das Sammelzeugnis (inkl. Notenschnitt) und einen Fremdsprachennachweis.  Für den Fremdsprachennachweis reicht oft auch noch das Maturazeugnis. Das Sammelzeugnis erhält man übrigens in der Studienabteilung bzw. den Studienservices der BOKU. Also gleich mal Öffnungszeiten checken und Studienausweis mitnehmen 😉

3. Schritt: Einreichung weiterer notwendiger Dokumente „Learning Agreement“

Für ein Studium an der University College Cork (UCC), musste ich persönlich ein Learning Agreement ausfüllen. Dabei handelt es sich um ein Dokument, das alle Lehrveranstaltung an der UCC beinhalten, die ich während meines Auslandssemesters dort absolvieren werde.

Jene Lehrveranstaltungen sollten natürlich zum dementsprechenden Studienzweig passen, und so hieß es für mich als Lebensmittel und Biotechnologie Studentin adäquate LV’s der BOKU an der UCC zu finden.

Kurs Code Bezeichnung der ausländischen LV
(UCC)
ECTS Anerkennung für Lehrveranstaltung gemäß Studienplan (BOKU) Art der Lehrveranstaltung
FS2005 Principles of Food Science & Technologe 5 Allg. Lebensmittelwissenschaften Pflichtfach (PF)
BC2002 Principles of Metabolic Pathway 5 Biochemie des Stoffwechsels PF
BC3010 Bioinformatics 5 Introduction to Bioinformatic PF
PE4108 Food & Bioprocess Engineering 5 Grundlagen der Bioprozesstechnik PF
BC4017 Principles & Applications of Biotechnology 5 Plant biotechnology

 

Wahlfach (WF)
FS2002 Introductory Food Chemistry 5 Einführung in die Ernährungswissenschaften WF
BC4017 Principles & Applications of Biotechnology 5 Biotechnological products WF

Ich persönlich habe für alle genannten Lehrveranstaltungen an der UCC die Unterschrift der Professoren an der BOKU einholen müssen. Was zwar doppelte Arbeit war, aber so weiß ich nun auch mit 100%iger Sicherheit, dass mir meine Prüfungen von der Universität in Cork an der BOKU in Wien angeschrieben werden.

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Woher weiß ich, welche ausländische Lehrveranstaltungen, 
an meiner Uni (BOKU) angeschrieben werden ?

Wenn Du dir über deine ausgewählten ausländischen Lehrveranstaltungen nicht sicher bist, oder Zweifel hast, dass du für jene Credits bzw. ECTS an der BOKU bekommst, würde ich einfach sicherheitshalber den zuständigen Professor der einheimischen Vorlesung anschreiben. Fragen kostet nichts, und so hast du danach wenigstens deine Versicherung ;).
An vielen Universitäten gibt es auch so genannte Äquivalenzlisten. Listen, die ausländische Lehrveranstaltung aufzählen, die an der jeweiligen Heimuniversität angerechnet werden.

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Verliert man nicht ein Jahr, 
wenn man ein Semester ins Ausland studieren geht?

Die Frage lässt sich je nachdem, wie engagiert und diszipliniert man ist, auf verschiedene Art und Weise beantworten. Ich persönlich würde mich als sehr strukturiert, organisiert und disziplinierte Studentin ansehen, und so ging es an’s fleißig Prüfung schreiben vor meinem Auslandssemester. Ich hab einiges an Prüfungen an der BOKU geschrieben, die nicht in meinem jetzigen Semester waren, einfach um schon ein bisschen „vorgearbeitet zu haben“. So habe ich nun im Auslandssemester keinen Druck und Stress, und kann es hier schön genießen.

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Wie ist der Schwierigkeitsgrad der Uni, 
und wie sind die Leute ?

Als ich in Cork,Irland als Lebensmittel-und Biotechnologie Studentin der BOKU ankam, hatte ich natürlich auch meine Gedanken zu den Leuten, der Schwierigkeit, der Prüfungen und all dem. Relativ schnell stellte sich doch heraus, dass es vor allem für internationale Studierende unfassbar viele kostenlose Veranstaltungen gibt. So fand in der ersten Woche jedem Abend ein Klatsch&Tratsch in einem anderen Pub statt. Man lernt sehr schnell andere internationale Studierende kennen, und findet Zugang zu neuen Kulturen, Ländern und Sitten.

Was die irischen Kameraden angeht, ist es anfangs ein wenig schwieriger. Von einheimischen Studenten wurde mir erzählt, dass irische Studenten gerne in ihrem eigenen Pack und ihrer eigenen Gang studieren und auf der Uni ihre Zeit vertreiben, und man nicht erschüttert sein sollen, wenn sie einem beim Mittagessen sitzen lassen. Aber natürlich sind auch die irischen Studenten wirklich sehr freundlich und zuvorkommend. Ich muss jedoch sagen, dass ich wirklich 90% mit anderen internationalen Studenten zu tun habe.

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Machst Du viele Ausflüge in Irland, 
und ist es zeitlich möglich etwas zu unternehmen ?

Ich würde behaupten, dass ich sehr viele Ausflüge in Irland mache ja, und es zeitlich durchaus möglich ist einiges vom Land zu sehen. Die Universität unterscheidet sich hier, vor allem von der BOKU und dem LBT Zweig dadurch aus, dass relativ viele „In-Class Tests“, Assignments und Papers für die Uni zu erledigen sind. Sprich man hat eventuell nicht all zu viele Vorlesungen, muss jedoch für jene oft ein paar Wörter schreiben. Ich versuche all meine Arbeit natürlich unter der Woche zu erledigen, so dass ich am Wochenende reisen kann. Bis jetzt war ich in Galway, bei den Cliffs of Moher, an der Westküste und an der Ostküste !

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Kannst Du dort auch Labore machen, 
die dir an der BOKU angerechnet werden?

Ich persönlich habe alle Labore, die ich im Studienzweig Lebensmittel-und Biotechnologie mehr oder weniger als Pflichtfach habe, ALLE an der BOKU absolviert. Einfach, weil ich mir sicher bin, dass die Labore und die Angehensweise in einem anderen Land einfach total von der an der BOKU variiert. Ich wollte sicherstellen, dass ich die Praxis, die an der BOKU gezeigt wird, auch erlerne. Und ich würde jedem die gleiche Entscheidung empfehlen.

Nichtsdestotrotz gibt es natürlich immer vereinzelt Labore, die auch an der ausländischen Partneruniversität absolviert werden können.

So gibt es auf der UCC „Organic Chemistry„, mit 3 Tagen Labor, die Äquivalenz zu „Organische Chemie Übungen I“ an der BOKU sind.

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Wie schaut es mit der Unterkunft aus, 
sucht man sich die selber oder wird man von der Uni zugeteilt ?

Ich persönlich habe mir meine Unterkunft selbst ausgesucht. Das variiert natürlich von Uni zu Uni, aber auf der University College Cork wurde die Unterkunft vom Großteil der Studenten selbst ausgesucht. Eine amerikanische Freundin erzählte mir, dass sie in ein gewisses Studentenheim zugeteilt wurde, jedoch selbst entschied, eine andere Unterkunft zu wählen. Also denke ich, dass selbst im Falle einer Zuteilung durchaus eine andere Option möglich ist. Unter diesem Link der UCC befinden sich alle Infos zu den Accomodations von der UNI aus. Ich für meinen Teil habe meine Unterkunft selbstständig über folgende Accomodation Search Plattform gesucht.

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Was tun,
wenn ich nicht weiter weiß?

Jeder kann sich einmal irren, und jeder kann einmal überfordert sein. Das ist absolut kein Grund zur Panik. Eine Suche im WorldWideWeb und auf jeglichen Suchmaschinen hilft oft weiter.

Wenn selbst jedoch dort keine genaue Antwort zur gestellten Fragen zu finden ist, hilft immer noch die altmodische Alternative an Antworten zu kommen. FRAGEN !

An der Universität für Bodenkultur sind sowohl die Studienservices (Abteilung für Auslandsstudierende), als auch IASTE und ESN sind immer offen für die einfachsten, dümmsten und absurdesten Fragen. Du musst dich nur trauen zu fragen 🙂

 

Hilfreiche Links, Facebook Gruppen, Downloads,
für dein perfektes Auslandssemester

Checkliste: Vor, nach, und während dem Auslandssemester

Die BOKU hat eine sehr hilfreiche Checkliste für BOKU‐Angehörige im Ausland kreiert.
Die würde ich für den Fall der Fälle auf jeden Fall ausdrucken und abspeichern.

Facebook Gruppen: Für dein Auslandssemester

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