Selten musste sich Amerika und die Welt so sehr an die Abschlussformel der Präsidentenrede klammern, wie zu diesen Zeiten.
„God bless America.“
Und die ganze Welt am besten gleich mit.
Dass das wohl gefürchtetste und für viele auch unerwartetste Wahlergebnis die ganze Welt in Schockstarre und Zukunftsängste wirft, war jedoch lange nicht so glasklar.
„Wir schlagen zurück“ schrieb Mark Ruffalo, U.S. Schauspieler („Spotlight“) und Klima – Aktivist. Unzählige weitere Liberale ( / Prominenten) nutzen mittlerweile ihre Reichweite, um diesen Schreck nicht nur zu verdauen, sondern um die nächsten 72 Tage bis zur offiziellen Amtsübergabe, alles in ihrer machtstehende zu tun, um ein Klimawandel Leugner, TTIP Abschaffer, und einen skrupellosen Horror-Clown – wie ihn Die Zeit nennt – entgegen zu kämpfen. So fern das geht.
Zwar hat Trump während seines unmoralischen Wahlkampfes einiges an Versprechen abgegeben, in genaueren Detailfragen blieb er jedoch zurück haltend. So hat er in seinem „100-Tage-Programm“ vor, das bestehende Freihandels- und Klimaschutzabkommen erneut zu überprüfen.
Climate Change is a hoax perpetrated by the Chinese
Jetzt ist es also doch passiert. Was vor einem Jahr niemand für möglich gehalten hat, ist Realität: Präsident Donald J. Trump. In den letzten Tagen gab es hunderte, ja fast tausende Artikel und Beiträge, warum er gewonnen hat. Doch das interessiert uns hier und jetzt nicht. Es ist geschehen, und daran können wir nichts mehr ändern. Schauen wir uns besser an, was seine Wahl für Konsequenzen nach sich zieht.
Dabei geht es um das wichtigste Thema der Menschheit: Den Klimawandel.
The concept of global warming was created by and for the Chinese in order to make U.S. manufacturing non-competitive.
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) November 6, 2012
Seiner Meinung nach wurde das „Konzept des Klimawandels von den Chinesen erfunden um die amerikanische Industrie weniger wettbewerbsfähig zu machen. Aha.
Wie kann sich Trump erklären, dass viele Chinesen wegen Umweltverschmutzung auf die Straße gingen, in einem Land, dass nicht als Garant für Meinungsfreiheit gilt?
Dementsprechend würde auch seine Energie- und Umweltpolitik aussehen. Die Regulierungen, die Präsident Obama in seiner Amtszeit eingeführt hat, will Trump zurücknehmen. Trump will zwar „saubere Luft und saubere Flüsse“, gleichzeitig aber die Umweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency) auflösen, obwohl diese der Hauptgrund ist, warum amerikanische Gewässer und die Atemluft wieder sauberer geworden sind. Außerdem will er alle Förderungen der Bundesregierung für Forschung und Entwicklung erneuerbarer Energien streichen.
This very expensive GLOBAL WARMING bullshit has got to stop. Our planet is freezing, record low temps,and our GW scientists are stuck in ice
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) January 2, 2014
Kein Freund von Abkommen
Das Pariser Abkommen von 2015 war ein Meilenstein. Alle Staaten der Welt taten sich zusammen, um den Klimawandel und die globale Erwärmung auf 2°C zu beschränken. Trump hat mehrfach angedeutet, dass er kein Fan vom Pariser Abkommen ist, er will aus eben jenem einfach aussteigen. Rein rechtlich gesehen ist das zwar nicht sofort möglich (erst nach einer Periode von drei Jahren), aber faktisch könnten die USA ihre Anstrengungen bezüglich Klimaschutz komplett herunterdrosseln. Trump scheint offenbar völlig zu vergessen, welche Vorbildwirkung die USA für andere Staaten hat. Ich habe schon erwähnt, wie sehr sich China mittlerweile anstrengt, die Folgen des Klimawandels zu beschränken.
Das Problem sind die Republikaner
Trump an sich, so ignorant und radikal seine Ansichten sein mögen, ist nicht das einzige Problem. Als Präsident alleine könnte er nur Dekrete veröffentlichen, die leicht blockiert werden können.
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Interessanterweise sind das gerade die Mitglieder, die die größten Zuwendungen von der fossilen Brennstofflobby bekommen. Mit der Hilfe der Republikanischen Partei kann Trump einen Großteil der Regulierungen für Schadstoffemissionen einfach loswerden.
Wo wir stehen, wissen wir. Wohin wir gehen, können wir momentan nur ahnen.