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Bisschen Würze schadet nicht, oder?

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Da ich ja momentan im Labor bin und wieder mehr oder weniger grob gesagt mit Zusatzstoffen, Aromastoffen zu tun hab (Vanillin selbst synthetisiere WUHU !) wird es heute wieder ein bisschen wissenswerter / wissenschaftlicher.

Ich bin  jetzt schon ein paar Male über den Begriff „Würze“ gestoßen, und hab‘ mir darunter eigentlich nie etwas mit eventuell gravierenden Auswirkungen vorgestellt, als ich neulich jedoch eine Dokumentation sah, wurde das fast widerlegt.

Das Geschmacksverstärker heutzutage ja nicht gerade mit positiven Aspekten assoziiert werden ist denk ich längst allen bekannt. So ist der Zusatzstoff E-621, uns Konsumenten eher als Glutamat bekannt, quasi der Promi unter den Geschmacksverstärkern und der bekannteste schlecht hin. Da ihm aber schon wissenschaftlich belegte Gesundheitsrisiken angehängt werden, erfand die Industrie einen weiteren Stoff, der ersatzweise statt Glutamat eingesetzt wird. (3)


Hefeextrakt,

klingt ganz nett und lässt uns eher an einen Hefezopf anstatt Zusatzstoff denken, aber das täuscht.

Der Glutamatersatz (also Hefeextrakt) gilt laut EU-Regelung nicht als Zusatzstoff, sondern als Zutat, quasi wie ein echtes Lebensmittel, was genau das tückische daran ist.

Durch diese Regelung ist der Industrie erlaubt, auf allmögliche Produkte, in denen Hefeextrakt, als Geschmacksverstärker verwendet wird, „Ohne Geschmacksverstärker“ etikettieren zu dürfen (Glutamat jedoch ist verpflichtend „mit Geschmacksverstärkern“ zu beschreiben)(2)

Das Ziel ist jedoch eindeutig, „eine geschmacksverstärkende Wirkung zu erzielen, die der von Glutamat und anderen deklarierungspflichtigen Geschmacksverstärkern in nichts nachsteht (1)“ und selbst nicht etikettiert werden muss.


Wo kommt Hefeextrakt nun her ?

Es wächst nirgends, sondern wurde 1902 in Großbritannien erfunden. Dabei wurde ursprünglich Bierhefe chemisch bearbeitet, um die geschmackserstarkenden Bestandteile herauszulösen.
Ab dem Jahre 1970 kamen dazu Enzyme ins Spiel, die nicht nur den Prozess beschleunigten, sondern auch den Geschmack verstärken.
In Deutschland ist der wichtigste Hersteller: Ohly in Hamburg, bzw Ohly ABF Ingrediens.

In Hefeextrakt selbst ist bis zu einem gewissen Anteil Glutamat enthalten, was daher die Folge hat, dass man Glutamat nicht mit Hefeextrakt ersetzen kann. An sich wird Hefeextrakt jedoch auch in vielen Reformhäusern als Brotaufstrich verkauft, oder ist auch für viele Vegetarier aufgrund des hohen Vitamin-B-Gehalts bekannt.

Da es relativ wenige Angaben zur Wirkung von Würze gibt, kann man jetzt schwer sagen, dass es gut tut oder dass es gar schadet, also ist das hier definitiv alles neutral zu betrachten.

Meine Meinung:

Was ich persönlich jedoch fragwürdig finde ist, dass dieser Stoff als Zutat gilt. Somit kann man echt leicht getäuscht werden, wenn auf einer Verpackung „Ohne Geschmacksverstärker“ steht, und so gut wie jeder davon ausgeht, „Okay, das schadet mir und meinem Körper jetzt nicht UNBEDINGT“, aber trotzdem in solchen Produkten noch Hefeextrakt  enthalten sein kann !

Mehr solcher Beiträge könnte ihr übrigens hier lesen. 🙂

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Quellen:

(1)Hans Ulrich Grimm – Chemie im Essen

(2)Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde

(3)AOK – 2.9.2010

(4)Deutsches Ärzteblatt 

(5)Die Tricks der Lebensmittelindustrie- ZDF Doku 

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